Familienkonzert mit dem Orchesterverein Aarau und Viviane Nüscheler an der Harfe
Sowohl die Steppenskizze, der Danse macabre wie auch die Karelia-Suite gehören zu den bekanntesten Stücken in der klassischen Musik. Es ist den Komponisten gelungen, auf einprägsame Art eine Stimmung auszudrücken, welche die Menschen stark berührt. Interessant dabei sind die Hintergründe der Komponisten: Alexander Borodin wollte russische und asiatische Musik vorstellen, Camille Saint-Saëns vertonte ein französisches Gedicht über den Tod und Jean Sibelius hatte den Auftrag, die Musik für ein Tableau der Geschichte Kareliens zu schreiben. Der geografische und soziale Rahmen gab den Komponisten die Möglichkeit, ihr Talent optimal einzusetzen. Das Harfenkonzert wurde für den belgischen Virtuosen Alphonse Hasselmans geschrieben, der lange Zeit ein Kollege des Komponisten Gabriel Pierné am Pariser Konservatorium war. Pierné, 1863 in Belgien geboren, aber in Paris aufgewachsen, hatte schon früh einen Kompositionspreis erhalten. Als Dirigent führte er viele Werke von Zeitgenossen wie Stravinsky, Roussel, Dukas, Fauré, Milhaud und Honegger auf. Im Harfenkonzert zeigt er sich als Meister der Klangfarben. Es ist sein persönlicher Stil, der eine grosse Faszination ausstrahlt. Mit dem Tango von Astor Piazzolla begegnen wir einem bekannten Namen. Erzählt wird die Ge-schichte eines Jungen der Unterschicht, der sich mühsam sein Geld verdienen muss, während andere das Leben geniessen können. Im Gegensatz dazu steht der Einzugsmarsch der Bojaren, eine festliche Musik des Norwegers Johan Halvorsen. Die Bojaren waren Adelige und Grossgrundbesitzer verschiedener slawischer Länder. Halvorsen hatte eine Stelle in Bukarest in Aussicht und schrieb den Marsch in diesem Zu-sammenhang für Königin Sylva von Bulgarien. Die Stelle trat er nie an, doch der Marsch wurde vor allem durch die Bearbeitung für Militärkapellen berühmt.